Kann man sich Lebensmittelunverträglichkeiten abtrainieren?

Hallo da draußen,

Chris und ich waren bis gestern für 10 Tage im Urlaub in Spanien. Die Zeit dort war wirklich schön und wir haben so viel Zeit wie möglich draußen an der Sonne verbracht. Endlich konnten unsere Körper mal wieder ausgiebig Vitamin D produzieren. Alle meine deutschen Leser können wahrscheinlich nachvollziehen, warum das so dringend notwendig war.

© 2006 Victòria Peñafiel

Unser Plan war es, auch in Spanien an unserem Ernährungs- und Fitnessplan festzuhalten. Bei letzterem war das kein Problem.
Da ich sowieso hauptsächlich Fitnessübungen mache, die allein auf meinem Körpergewicht basieren, habe ich einfach jeden Morgen eine halbe Stunde im Hotel gesportelt.

Mit der Ernährung war es jedoch wesentlich schwieriger. Da wir nur außwärts essen gehen konnten, mussten wir   völlig auf das Angebot von Resteaurants und Supermarkt zurück greifen. Außerdem haben wir uns viel mehr bewegt, da wir täglich Städte besichtigt oder Wandertouren unternommen haben. Dadurch war unser Hunger auch viel größer. Und was typisches spanisches Essen, das man in jedem Resteaurante finden kann? Paella und Tapas. Paella besteht hauptsächlich aus Reis, Fisch, Meeresfrüchten und/oder Fleisch, Gemüse und Gewürzen.Wenn man Glück hat, wird alles in Olivenöl angebraten. Und alles in allem, da der Reis zumindest kein Gluten enthält, ein akzeptables Paleoessen. Bei Tapas kann man bestellen, was einem schmeckt. Viele Sachen sind jedoch frittiert, Fisch ist oft in Mehl gewälzt und auf Pflanzenöle wird garantiert auch nicht verzichtet. Und zusätzlich gibt es zu allem Brot. So haben wir bald festgestellt, dass es fast unmöglich ist, sich komplett Paleo zu ernähren. Wir haben weitest möglich auf Brot verzichtet und versucht Fisch ohne Mehlkruste zu bestellen und so weiter. In vielen Fällen ist es uns aber nicht gelungen. Und das wir beide kein Spanisch sprechen, machte die Sache nicht leichter. Am Ende lief es daraus, dass wir fast täglich etwas aßen, was wir normal nicht essen würden. 

Anfangs dachten wir,"Ok, es ist unser Urlaub. Lass uns uns nicht wegen Essen stressen". Aber nach 3-4 Tagen haben wir beide die Konsequenzen deutlich gemerkt. (Tut mir leid, für manche ist das jetzt vielleicht ein bisschen zu viel Info). Es fing mit Blähungen an und ging in Verdauungsprobleme über. Als nächstes fingen Gelenke an zu schmerzen. Mein rechtes Knie hat mir noch nie so wehgetan. Dann fing auch der Magen an zu schmerzen und ein permanentes Übelkeitsgefühl setzte ein. Richtig unangenehm war es immer nur direkt nach dem Essen. Obwohl das Essen super geschmeckt hat, waren diese Symptome wirklich nicht angenehm. Trotzdem bin ich jetzt froh, dass wir wieder zu Hause sind. Jetzt habe ich wieder meine eigene Küche und kann selber entscheiden, was in unser Essen hineinkommt. Unseren nächsten Urlaub werden wir definitiv irgendwo verbringen, wo wir Zugang zu einer Küche haben, damit wir mehr Kontrolle über unser Essen haben.

Aber das ganze hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Vor meiner Paleozeit habe ich Tonnen an Getreide und Süßigkeiten gegessen und nie auch nur eines, der oben genannten Symptome verspürt. Ok, ich war bestimmt nicht so sensibel für meinen Körper wie jetzt, aber ich hatte definitiv keine Gelenkschmerzen oder Verdauungsprobleme. Die Frage ist als, kann man sich Lebensmittelunverträglichkeiten abtrainieren, wenn man das essen einfach nur kontinuierlich ißt? Oder war mein Körper einfach immer krank und ich merke erst jetzt den Unterschied?

Was meint ihr? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie kontrolliert ihr, was ihr im Urlaub esst?