Wenn man die verschiedenen Paleobücher und -webseiten nach Infos durchforstet, scheint ein Fakt immer wieder der prominenteste zu sein. Esst nichts, was Gluten enthält. Über Milchprodukte, Obst oder Nüsse gibt es immer mehrere Meinungen. Manche essen mehr davon, manche weniger. Über Gluten sind sich aber alle einig. Es ist pures Gift für unseren Körper und sollte tunlichst vermieden werden. Also was ist eigentlich dieses Gluten und was tut es in unserem Körper, was so schlimm für uns ist?
Gluten ist eine Mischung aus Proteinen, welche in den Samen von Getreide vorkommen. Diese Proteinmischung besteht aus Prolamine und Gluteline, welche beide wenig essentielle Aminosäuren enthalten und daher als biologisch geringwertig gelten. Viele Menschen reagieren allergisch auf Gluten und haben dadurch eine chronisch entzündete Dünndarmschleimhaut, welches als Zöliakie bezeichnet wird. In Deutschland hat immerhin schon jeder 500ste diese Erkrankung, in den USA sogar fasr jeder 100ste. Und das sind nur die schlimmen Fälle, bei denen Zöliakie diagnostiziert wird.
Einige Proteine des Gluten, zum Beispiel Gliadin (das Prolamineprotein von Weizen), binden an speziell vom Dünndarm gebildete Antigene. Dieser Komplex bindet wiederum an spezielle Lzmphozyten (eine Art der weißen Blutkörperchen) und ruft dadurch eine vermehrte Produktion von verschiedenen Entzündungsstoffen hervor. Außerdem werden dadurch Antikörper gegen Gluten selbst und gegen körpereigene Antigene gebildet. Der Körper erkennt also Gliadin als Fremdkörper und versucht diese, genauso wir Viren oder Bakterien, zu bekämpfen. Diese Prozesse führen am Ende dazu, dass die Zellen der Dünndarmschleimhaut absterben. Die Dünndarmschleimhaut ist normalerweise dafür zuständig Nährstoffe in kleinere Fragmente zu spalten und aus dem Darm ins Blut aufzunehmen. Ist sie geschädigt, werden Nährstoffe schlechter aufgenommen und bleiben unverdaut im Darm.
Symptome der Zöliakie sind Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Depressionen, Kraftlosigkeit, Zahnschäden, trockene Haut oder Blutarmut. Die Ausprägung der Symptome kann bei jedem anders sein. Also wenn du dich nach dem Essen von Getreide auch nur müde fühlst oder ein bisschen Kopf- oder Bauschschmerzen bekommst, ist dies eventuell schon ein Zeichen für glutenunverträglichkeit.
Und, habt ihr jetzt immer noch Lust auf Brot oder Nudeln? Ich versuche, wirklich komplett glutenfrei zu leben. Anfangs ist es teils schwierig herauszufinden, wo Gluten drin ist. Ihr solltet alle Getreideprodukte vermeiden. Gluten wird aber auch oft als Emulgator von Fertigprodukten verwendet. Eine genaue Liste gibt es hier:
Ich würde sagen, die beste Strategie ist, auch komplett auf Fertigprodukte zu verzichten und nur noch frische Lebensmittel zu essen. Falls ihr doch mal etwas wie Gemüsebrühe oder so braucht, schaut im Reformhaus nach. Dort gibt es meistens auch eine glutenfreie Variante.
Und für unsere typisch deutschen Männer, hier ein Tip (sollte aber auch nicht täglich verzehrt werden):
Was sind eure Erfahrungen mit Gluten? Habt ihr einige der oben genannten Symptome?
Ganz schoen teuer das glutenfreie Bier - Abzocke?
ReplyDeleteJa, das hab ich auch schon gedacht. Ich bin nicht so der Biertrinker und hab es nicht probiert. Wahrscheinlich ist der Markt dafür einfach nicht so groß.
ReplyDelete